
Anstehen vor einer Metzgerei in Friedrichshafen im Jahre 1917 Foto: Kreiskulturamt
Das Kreiskulturamt lädt zu einem Vortrag zur Ausstellung „1914-1918 – Von beiden Seiten“ am Donnerstag, 16. Juni 2016 um 19:00 Uhr im Festsaal des Städtischen Museums Überlingen, Krummebergstraße 30, ein. „Wir denken viel an die Heimat in diesen Tagen“, schreibt Wilhelm Müller, Landwirtssohn aus Hemigkofen (heute Kressbronn) an Weihnachten 1915 von der Westfront seinen Eltern nach Hause. Mit diesen Zeilen ist auch der Vortrag von Kulturamtsleiter Dr. Stefan Feucht überschrieben, der über Kriegserfahrungen am nördlichen Bodensee während des Ersten Weltkriegs berichtet. Wie wirkte sich der Erste Weltkrieg hier im Alltagsleben der Menschen aus? Wie nahm die Bevölkerung die immer weiter entfesselten Kräfte des Krieges wahr? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Vortrags.
Ein weiterer Aspekt wird auch die Wechselwirkung von Front und Heimat sein. Die Quelle hierfür sind zahlreiche Briefe, Feldpostkarten und Tagebücher von Soldaten. Die eindringlichen Zeitdokumente zeigen, dass Familie und Heimatort für die Soldaten in den Schützengräben sehr präsent waren. Man blieb über die Korrespondenz einander verbunden und kämpfte für die Heimat, die zu einem zentralen Begriff in diesem Krieg wurde. Thema des Vortrags werden auch die Entwicklungen an der sogenannten „Heimatfront“, insbesondere der Tod von Angehörigen oder die zunehmende Mobilisierung der Bevölkerung, der Landwirtschaft und der Industrie für Kriegszwecke sein.
Der Eintritt ist frei