Na, ein Komponist der Romantik. Nein nicht Robert. Wer war Schumann, Clara Schumann?
Die Ehefrau von Robert. Stimmt! Und dennoch unstimmig, wenn uns das bei diesem Namen als erstes in den Sinn kommt.
Das Universallexikon der Tonkunst von 1838 – damals war Clara gerade einmal 19 Jahre alt, noch
nicht mit mit Robert Schumann verheiratet und trug deshalb noch den Namen Wieck – belehrt uns
eines besseren:
„Wir erklären gleich von vornherein Clara Wieck für die größte Klavierviruosin jetziger Zeit. Nicht
bloß, dass ihr Spiel ein ungemein fertiges wäre, sondern es ist ein wahrhaft geniales, ein tief
durchdachtes, wahrhaft künstlerisches Spiel. Es ist nicht bloß rund und weich, wie vielleicht das
eines Hummels war, nicht bloß elegant wie das eines Moscheles, (…) es ist auch nicht bloß
sentimental wie das eines Liszt, oder ausgezeichnet mit mancherlei Bizarrerien, wie das eines Chopin,
sondern es ist alles in allem belebt von einer hinreißenden Genialität, die sich die
siegreiche Gewandtheit nur zur geschmeidige, fügsamen Dienerin macht. (…) Noch haben wir von
niemandem Beethovens Klaviersonaten so vollendet vortragen hören als von Clara Wieck, und
Chopin möchte wohl selbst seine unermesslich schwierigen Etüden und andere Werke nicht mit
solcher Meisterschaft spielen können, als unsere Künstlerin sie spielt.“
Und es geht noch darüber hinaus: Clara war nicht nur viel gefeierte Interpretin, sondern auch selbst
Komponistin aus deren Hand tiefgehende und ergreifende Musikwerke hervorgegangen sind. Grund
genug, ihr zum Anlass ihres diesjährigen 200. Geburtstags Aufmerksamkeit zu schenken, mit einer
Hommage à Clara den Blick auf ihr Leben zu werfen; ein Leben als bestauntes Wunderkind, ein
Leben als öffentlich auftretende Künstlerin im Konflikt mit dem erzkonservativen Frauenbild in der
Öffentlichkeit der damaligen Zeit, wie auch mit der privaten Rolle als Ehefrau und vielfache
Mutter; ein Leben unter engen Freunden, deren Namen – Brahms, Mendelssohn, Liszt und andere –
uns heute als die großen Komponisten der damaligen Zeit geläufig sind und zuletzt auch ein Leben
an der Seite eines zunehmend erkrankenden und früh verstorbenen, geliebten Ehemanns, ein
schmerzvolles und zugleich kraftvolles Leben.
Unter diesem Motto steht das Konzert im Museumssaal Überlingen,
gestaltet von Anja Schwarze-Janka (Gesang), Leonie Janka (Gesang) und Aaron Löchle (Klavier)
mit Werken von und für Clara Schumann. am Freitag, den 13. September,
dem genauen Tag ihres 200. Geburtstags, um 19.30 Uhr.
Der Eintritt beträgt 18.- € / 9.- € (für Schüler und Studenten.