Votivbilderzimmer

An den Wänden vor allem Votivbilder (18. und 19. Jh), u.a. aus der Kirche von Hödingen. Die wunderbaren Errettungen aus Todesnot, wovon sie erzählen, spielen größtenteils in Überlingen und Umgebung.
Votivbilder
Die meist ohne hohen künstlerischen Anspruch gestalteten christlichen Votivbilder gehören dem Bereich der Volksfrömmigkeit an. Wie andere Formen der Votivgaben wurden sie an Wallfahrtsorten oder Gnadenaltären dargebracht.
Im Begriff „Votiv“ steckt das lateinische „votum“ (Gelübde, feierliches Versprechen, Wunsch), erkennbar in der so genannten Votationsformel „ex voto“, die auf vielen Gaben zu lesen ist.
Christliche Votive, deren Blütezeit zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert lag, sind Zeichen von Bitten oder Danksagungen oder auch Weihegeschenke für Gott oder eine(n) Heilige(n). Ihr Ursprung liegt in der Märtyrerverehrung des 5. Jahrhunderts, die den heidnisch-antiken Brauch fortsetzte, durch Gaben die Hilfe einer Gottheit für eine bestimmte Angelegenheit zu erflehen oder ihr für geleistete Hilfe zu danken.
Votivbilder bestehen in der Regel aus vier Elementen: 1. der Wiedergabe der meist in Gebetshaltung bittenden oder dankenden Person(en), 2. der Darstellung der angerufenen heiligen Person(en), 3. der meist bildlichen und/oder schriftlichen Schilderung des Grundes für die Votivgabe sowie (meist) 4. der Formel „ex voto“.
Die himmlischen Helfer erscheinen stets in der oberen Bildhälfte. Bisweilen sind sie nur durch ihre Größe, in der Regel durch die so genannte kultische Wolke oder das Wolkenloch gekennzeichnet.
In diesem Raum sind Votivbilder ausgestellt, die großteils aus der Wallfahrtskirche St. Bartholomäus in Hödingen stammen und Anlässe in Überlingen und Umgebung haben. Große Wallfahrten wie etwa die der Schwarzen Madonna in Altötting besitzen eine immense Zahl von Votiven und Votivbildern.